An der Universität St.Gallen werden die Vorlesungsplätze in einem elektronischen Kurszuteilungsverfahren vergeben – dem Bidding. Die Studierenden bieten pro Semester Punkte auf ihre gewünschten Vorlesungen. Elektronisch erfolgt die Zuteilung im Rahmen eines Versteigerungsverfahren: Je mehr Punkte eine Studentin oder ein Student bietet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er oder sie einen Platz in der gewünschten Vorlesung erhält. Die Zuteilung im Bidding stellt die Voraussetzung für den Kursbesuch, für die Prüfungsanmeldung sowie für die Credits dar. Da die Zuteilung ohne manuelle Eingriffe der Administration oder der Dozierenden erfolgt, garantiert das Bidding die Chancengleichheit aller Studierenden.
Die Zuteilung der Kurse erfolgt nach dem Tiefpreisprinzip. Beginnend mit der höchsten gesetzten Punktezahl teilt das System in absteigender Punktereihenfolge Studierende für eine Veranstaltung ein – solange wie Plätze verfügbar sind. Bei gleichem Punktegebot gilt das Zufallsprinzip. Die Punktezahl des tiefsten noch erfolgreichen Gebots stellt den Preis für den Kurs in der Bidding-Runde dar. Die Differenz zum gesetzten Gebot wird zurückerstattet, ebenfalls für nicht zugeteilte Kurse. Der Zeitpunkt des Punktesetzens ist auf allen Stufen nicht relevant. Erst nach Ablauf der Bidding-Runde erfolgt die Zuteilung.
Im Assessment-Jahr wird das Bidding in einer Runde abgewickelt. Innerhalb des Bidding-Zeitfensters können die Studierenden Punkte für Vorlesungen setzen. Pro Semester stehen den Assessment-Studierenden 1000 Punkte zur Verfügung. Im Unterschied zu den anderen Stufen erhalten Assessment-Studierende, die nicht geboten haben, die noch freien Plätze zugeteilt. Dies, weil es im Assessment-Jahr Veranstaltungen gibt, die innerhalb von zwei Semestern besucht werden müssen, beispielsweise Pflichtwahlfächer, Selbststudiumsgruppen, Kurse in Reflexionskompetenz sowie eine Fremdsprache.
Auf Bachelor- und Master-Stufe stehen pro Semester sowohl für das Kontextstudium als auch für das Fachstudium jeweils 500 Punkte zur Verfügung. Das Bidding wird auf diesen beiden Stufen in einer Vorrunde, drei Hauptrunden und fünf Wartelistenrunden abgewickelt. Das Bidding startet dreieinhalb Woche vor Semesterbeginn. Die Kurse haben jeweils Kontingente für HSG-Studierende und Gast-Studierende.
Die Kurszuteilung auf Doktorats-Stufe wird in einer Runde abgewickelt. Es handelt sich hierbei um kein eigentliches Bidding, sondern nur um eine Kurseinschreibung.